Euthanasie - ein würdevoller Abschied
Der Abschied von einem geliebten Tier ist einer der schwersten Momente im Leben eines Tierhalters. Die Entscheidung, ein Tier einschläfern zu lassen, ist mit vielen Fragen, Zweifeln und tiefen Emotionen verbunden. Doch genau in diesem Moment ist es unsere Verantwortung, dem Tier Leid zu ersparen und ihm einen würdevollen, friedlichen Übergang zu ermöglichen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?
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Ein guter Leitsatz kann sein: Lieber einen Tag zu früh als einen Tag zu spät.
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Es gibt leider keinen "perfekten" Zeitpunkt. Doch wenn Ihr Tier unter unheilbaren Schmerzen leidet, nicht mehr frisst, sich zurückzieht oder sein Wesen stark verändert, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Lebensqualität stark eingeschränkt ist.
Als kleine Hilfe kann hier ein 10 Punkteplan helfen:
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notieren Sie gemeinsam mit Ihrer Familie 10 Dinge (Verhaltensweisen usw. ), an denen Sie eine gute Lebensqualität Ihres Tieres festmachen, z. B. fröhliche Begrüßung an der Türe, Freude beim Spaziergang, Schnüffeln beim Spaziergang, Interesse an der Umgebung usw.
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Machen Sie eine täglich Routine daraus, diese Liste zu evaluieren und vergeben Sie Punkte. Je weniger Punkte es pro Woche werden, desto mehr lässt die Lebensqualität Ihres Tieres nach.
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Gerne helfen wir Ihnen bei der Entscheidungsfindung.
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​Merkt mein Tier, was passiert?
Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie spüren, wenn es ihnen schlecht geht, aber sie machen sich keine Gedanken über den Tod. Die Euthanasie selbst ist schmerzfrei: Das Tier bekommt zunächst eine Sedierung schläft dabei sanft ein, dann wird ein venöser Zugang gelegt, über den die Narkose vertieft wird. Schläft Ihr Liebling tief und fest, wird eine Überdosierung eines Schlafmittels verabreicht. Es ist ein friedlicher Übergang.
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Soll ich mein Tier zu Hause oder beim Tierarzt einschläfern lassen?
Hier ein paar Gedankenanstöße, die bei der Entscheidung helfen können:
Einschläfern in der Praxis:
In der Praxis können wir ruhig und besonnen Ihr Tier behandeln und haben wenn nötig, eine Assistentin zur Unterstützung da.
Sie haben einen eigenen Raum zur Verfügung, in dem Sie ungestört und in Ruhe von Ihrem Tier Abschied nehmen können.
Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, Ihr Tier im eigenen Garten beerdigen zu können, so können wir Ihnen gerne bei allen weiteren Schritten beratend zur Seite stehen.
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Einschläfern zu Hause
Ihr Tier darf in seiner gewohnten Umgebung bleiben und hat keinen Stress mit einem erneuten Besuch in der Tierarztpraxis. Jedoch kann das Auftauchen des Tierarztes zuhause auch als "Eindringen" in das eigene Revier empfunden werden und somit für das Tier auch Stress bedeuten.
Bitte bedenken Sie, dass dies die letzten Eindrücke von Ihrem Tier sein werden, manch ein Tierbesitzer behält genau diese Bilder zuhause sehr lange in Erinnerung.
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Was passiert danach? Kremierung oder Beerdigung im eigenen Garten?
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Beerdigung
Haben Sie einen eigenen Garten? Dann dürfen Sie Ihr Haustier auch im Garten begraben, es gibt jedoch einige gesetzliche Vorgaben die Sie beachten sollten:
Das Tier muss mindestens 50cm mit Erde bedeckt sein.
Das Grab darf sich nicht in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Plätzen oder Wasser- und Naturschutzgebieten befinden.
Sie dürfen außerdem keine Tiere begraben, die unter einer ansteckenden Krankheit litten.
Es besteht auch die Möglichkeit die Asche eines Tieres zu beerdigen.
Leider gibt es auch Regionen, bei denen die Tierbeerdigung im eigenen Garten gänzlich verboten ist.
Informieren Sie sich bitte bei Ihrer Gemeinde.
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Kremierung
Möchten Sie Ihr Tier nicht beerdigen, so haben Sie die Möglichkeit, das Tier einäschern zu lassen. Wir arbeiten mit dem Tierkrematorium Cremare zusammen. Dieses bietet Ihnen folgende Optionen an:
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Premium Kremierung: Jedes Tier wird einzeln eingeäschert - Sie können auf Wunsch - nach vorheriger Terminvereinbarung - bei der Kremierung dabei sein, sich in Ruhe von Ihrem Tier verabschieden und es bis zur Einführung in den Kremierungsofen persönlich begleiten. Nach einer kurzen Wartezeit haben Sie die Möglichkeit, die Asche Ihres Tieres direkt mit nach Hause zu nehmen.
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Individuelle Kremierung: Bei der individuellen (Zonen-) Kremierung wird Ihr Tier in einer einzelnen Zone des Ofens separat von anderen Haustieren eingeäschert. Die Tiere werden bei dieser Kremierung mit speziellen Schamottsteinen markiert, damit die Asche jedem einzelnen Tier zugeordnet werden kann. Ihr Liebling wird dann in der von Ihnen ausgesuchten Urne zu uns geschickt. Wir rufen Sie umgehend an, sobald Ihr Tier bei uns angekommen ist.
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Sammelkremierung: Bei dieser Art der Einäscherung wird Ihr Tier nicht einzeln, sondern zusammen mit anderen Haustieren eingeäschert. Nach der Kremierung wird die Asche entnommen, sie ist keinem einzelnen Tier mehr zuzuordnen und wird auf einem Streubeet am Tierkrematorium Cremare Wesel verstreut und so der Natur zurückgeführt. Sie haben die Möglichkeit, das Streubeet innerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen und Ihrem Tier nahe zu sein.
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Wer soll in der schweren Stunde dabei sein?
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Grundsätzlich ist es für das Tier angenehmer, wenn eine vertraute Person oder Partnertiere der Familie dabei sind. Sie hören Ihre Stimme, spüren Ihre Hand, nehmen Ihren Duft war. Wenn Sie sich emotional in der Lage fühlen, begleiten Sie Ihren Liebling - es hilft oft auch Ihnen, bewusst Abschied zu nehmen.
Andersherum ist es dann auch für die Partnertiere der Familie leichter zu verstehen, warum ihr Rudelmitglied nicht mehr da ist. Ihnen hilft es häufig bei der Trauer, wenn sie z.B. nach der Euthanasie noch mal schnuppern können.
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Falls Kinder dabei sein möchten, sprechen Sie offen über das, was passieren wird. Oft ist es für Kinder heilsam, diesen letzten Schritt mitzuerleben - vorausgesetzt, sie fühlen sich gut vorbereitet und sicher.
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Fazit:
Euthanasie ist ein schwerer, aber auch liebevoller Schritt, um unnötiges Leiden zu verhindern. Informieren Sie sich, sprechen Sie mit uns und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl - denn niemand kennt Ihr Tier besser als Sie. Was bleibt, ist die Erinnerung an ein gemeinsames Leben voller Liebe, Freude und Verbundenheit.
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